Walnut

Walnut

Mein erster Eigenbau, aus heimischem Nussbaum (Bass-Halsrohling von einem Tonholzhändler) erstellt.

Hardware sind Standardteile (Tuner: Wilkinson, NoName Telecaster Bridge), aber der Pickup ist ein Seymour Duncan Hot Stack, der in der Tele eines Freundes gute Dienste geleistet hatte und sich nunmehr auch an der Lap sehr gut macht.

Griffbrett ist aus UK bestellt, aber nach dem Brexit ist das so unsicher (die erste Bestellung hing 6 Wochen beim Zoll und löste sich anschließend offenbar in Luft auf), langwierig und teuer geworden, dass ich meine Griffbretter seitdem selbst herstelle.

 

Ich habe mich ferner für eine Telecaster Bridge entschieden. Natürlich braucht eine Lap eigentlich gar keine Gitarrenbridge, aber andererseits ist es auch kein Nachteil, wenn man die Saitenhöhe einzeln nachstellen kann und notfalls die Intonation, falls man Sattel und Bridge doch nicht millimetergenau gesetzt haben sollte. Sie unterstreicht außerdem die Verwandschaft und Nähe zu ihrer jüngeren Cousine, der E-Gitarre. Und T-Style ist einfach immer noch unvermindert genial, cool, zeitlos - und praktisch.

Die Mensur beträgt 24,5'' (62,23 cm), das Griffbrett habe ich mit doppelseitigem Klebeband befestigt (bei späteren Modellen aber immer lieber geschraubt).

Nach dem Feinschliff habe ich die Lap mehrfach mit Hartöl behandelt, wodurch das Holz etwas dunkler und das Aussehen gemäßigt glänzend wurde.

Aktuell in (Gilmour-)G6 gestimmt.

Dem eigentlichen Bau war eine lange Planungs- und Überlegungsphase vorausgegangen, in der ich mir Gedanken über Form, Größe, Design, Technik (Fräsungen, Bohrungen, Kabelverläufe, Schaltung, Elektronik, Mensur, Bundberechnungen u.v.m.) machte.  Dann fertigte ich eine Vorlage aus Sperrholz an, auf der ich Entwürfe bis zum Erreichen des idealen Designs testen und wieder wegradieren konnte, und die mir anschließend als Säge- und Frässchablone (Modell I) diente. Nach vielen Entwürfen in allen möglichen Formen, inspiriert sowohl durch Klassiker als auch durch moderne Modelle und auch Eigenbauten aus aller Welt (merci an Internet und an alle, die ihre Projekte mit der Welt teilen), bin ich immer wieder zum selben Grunddesign zurückgekommen: rank, unverschwurbelt, ab 1/3 der Bodylänge leicht aufeinander zulaufend. Es gibt sehr schöne und interessante Designs auf der Welt, aber keines hat meinen Nerv besser getroffen als das der Porthouse Rocket 6 (altes Design, von dem wohl nur noch ein einziges unscharfes Bild im Net existiert). Klare Linien.

Ich habe mich für eine Fensterkopfplatte entschieden, weil sie mir am besten gefällt, perfekt in mein Design passt und sich nebenbei technisch als günstig erweist (Winkel der Saiten am Sattel in Richtung Mechaniken).

Der Sattel ist aus einem handelsüblichen Aluwinkel in Schwarz gesägt.

Strings through Body - sagt mir mein Bauchgefühl, das muss ich nicht erklären, zum Thema Topmount vs. Strings through werden im Web genug Schlachten geschlagen. Für mich fühlt es sich einfach handwerklich richtiger an, anspruchsvoller, stabiler, mehr Druck auf die Bridge und mehr Substanz und Sustain im Ton.

 

 

 

Bohrungen für die Strings through Body

OK, die Anschaffung eines Bohrständers macht Sinn, wenn man sich die Unterseite so ansieht... 😬 -->

Zum Glück nur unten

Auch auf follow me to the seashore oder the last waltz zu hören